Publikationen, Projekte, Persönliches

18.03.2024

Netflix for True Crime: Man on the Run & Bad Surgeon

Ich hatte es angekündigt, wir müssen nochmal über schlechte Menschen ohne moralischen Kompass sprechen und diesmal wird es ziemlich düster. Spätestens die 2. Doku in der heutigen Liste würde ich nicht uneingeschränkt empfehlen, aber dazu gleich, lasst uns mal mit dem "still bad, but not SO bad" Thema anfangen.

Man on the Run war aus irgendeinem Grund auf meiner Vorschlagsliste und ich gestehe ich hätte nicht unbedingt draugeklickt, wenn nicht das Gesicht von Leonardo di Caprio im Trailer zu sehen gewesen wäre. Korrupte Politiker und Finanztypen hatten wir mit FIFA und Bitcoin grade zur Genüge, aber was soll ich sagen, manchmal brauche sogar ich ein bisschen Celebrity Gossip.;-)

Und in gewissen Sinne ist Leos (wir sind keine Freunde, ich nenne ihn trotzdem so) Part in diesem Drama auf mehreren Ebenen ironisch. Zunächst einmal geht es einfach "nur" um Unterschlagung von Geldern - ein Investitionsprogramm für Malaysia, das viel Lärm um nichts machte und deren Gründer sich mit Hilfe von korrupten Politikern das Geld selber zuschanzten. Soweit so unüberraschend.

Aber eventuell wäre es nie zu so einem Skandal gekommen, hätte nicht der titelgebende Flüchtling darauf bestanden mit etlichen Hollywood-Stars befreundet sein zu wollen. Am Ende führte das dazu, dass aus diesen Geldern unter anderem Wolf of Wall-Street finanziert wurde, was wiederum den amerikanischen Behörden Zugriff auf die Unterlagen gab. Das Ganze ist recht ernüchternd was die schieren Level von Korruption angeht - und wie wenig sich Menschen im allgemeinen dafür interessieren wo der Reichtum herkommt, der sie umgibt. Aber es hat eine nette "fatal flaw" narrative, auch wenn die Konsequenzen mal wieder fragwürdig sind.^^

Für Bad Surgeon muss ich voranschicken, dass ich mir für diese Doku eine medical horror Contentwarnung gewünscht hätte, denn hier muss man schon einen etwas stärkeren Magen haben. Ich habe mich in echten Realtime-Gesprächen in den letzten Wochen schon so oft und lange über diese Doku verbreitet, dass es mir so vorkommt, als wäre schon alles gesagt, was natürlich nur in meinem Kopf so ist. ;-)

Generell geht es hier um einen absolut grausamen Narzissten, der gerne als Innovator und Halbgott in Weiß gefeiert werden wollte und leider dabei alle Schritte übersprungen hat, die für tatsächliche medizinische Forschung notwendig sind. Ich hätte mit ein wenig weniger Details darüber leben können wie unfassbar seine armen Patienten gelitten haben - auch wenn ich verstehe, dass da der meiste Zorn seiner Kollegen herkommt - und gerne ein wenig mehr darüber erfahren wie so eine Con-Man Existenz über verschiedene Kontinente, mit etlichen Frauen/Familien und dieses riesige private wie berufliche Lügengebäude so funktioniert hat und vor allem wie es finanziert wurde.

Ich will sie absolut nicht in einen Topf werfen, aber Elisabeth Holmes wollte sich auch lieber als Weltverbesserin feiern lassen, als tatsächlich Ergebnisse zu liefern, aber immerhin weiß man wo ihr Startkapital herkam und sie hatte keine 5 geheimen Ehen und 13 falsche Identitäten...

Trotzdem kann man auch hier über das Ausmaß von Korruption nur den Kopf schütteln - und sich ein wenig daran erfreuen, dass ausgerechnet seine chronische Untreue diesem waste of space von einem Menschen das Genick gebrochen hat. Leider nicht buchstäblich, aber immerhin.

Wer sich also mit mir zusammen aufregen will, sollte mal reinschauen, wenn gerade genug sanity points übrig sind.

15.03.2024

Listening to: The Lost Tudor Princess. Oder auch: Tudors aus der zweiten Reihe

Eintrag 2 von 3 in unserer neusten Tudor-Miniserie (ja, da müssen wir wieder mal durch #sorrynotsorry ;-) The Lost Tudor Princess geschrieben von Alison Weir, gesprochen von Maggie Mash, habe ich vor allem ausgesucht, weil ich dringend ein wenig Balsam für die Seele brauchte und Maggie Mash und Tudors sind quasi meine bevorzugte Mental-Wellness-Kur, your mileage may vary.

Trotzdem passte sich das Buch auch erstaunlich gut in meine restlichen Tudor-Ausflüge ein, dafür dass es tatsächlich keine fortlaufende Serie war, aber dazu gleich. Vorher erstmal, worum geht es überhaupt?


Margaret Douglas, Countess of Lennox. Royal Tudor blood ran in her veins. Her mother was a Queen, her father an Earl, and she herself was the granddaughter, niece, cousin and grandmother of monarchs.

Beautiful and tempestuous, she created scandal not just once but twice by falling in love with unsuitable men. Fortunately the marriage arranged for her turned into a love match. 

08.03.2024

After Elisabeth: The Death of Elizabeth and the Coming of King James

Wir sind in ein kleines Neujahrs-Tudor-Loch gefallen und ich möchte nicht wirklich darüber spekulieren, ob das irgedwas damit zu tun hatte, dass unser Jahresanfang ziemlich stressig war in diesem Jahr - das würde mich nur dazu verleiten zu schauen, ob sich mein Tudor-Content-Konsum diametral entgegengesetzt zu meinen santiy points verhält und das ist eine Frage auf die ich die Antwort eventuell nicht wissen will. ;-)

Bevor wir also einsteigen, worum geht es eigentlich in After Elizabeth: The Death of Elizabeth and the Coming of King James von Leanda de Lisle?


In the dawn of the 17th-century when Mary Queen of Scots was dead and Elizabeth I grown old, the eyes of the English turned to Mary’s son, James VI of Scotland. Leanda de Lisle's book focuses on the intense period of raised hopes and dashed expectations between Christmas 1602 and Christmas 1603, during which Elizabeth died, James was crowned and the ancient enemies of England and Scotland were ruled by one monarch for the first time.

With its focus on a narrow space of time, this immensely readable history illuminates a wider period, telling in dramatic detail how the suffocating conservatism of Elizabeth’s rule was replaced with that of the energetic James. It is a story in which fortunes were made and lives lost as courtiers vied for wealth and influence. As well as painting a superb portrait of Court life, de Lisle explores the forces that shaped James’s life, his separation from his mother and the violence of his Scottish kingdom; his marriage to the vivacious Anna of Denmark and the failed rebellions, government corruption and religious persecution which set the stage for James’s accession to the throne of England.

Drawing extensively from original sources and contemporary accounts, this vivid account of the cusp of the Tudor and Stuart centuries brings to life a period of glamour and intrigue that marked the beginning of a new age.

04.03.2024

Netflix True Crime: Bitconned & The King Who Never Was

Man möge es mir nachsehen, dass wir wieder mal in ein kleines True Crime Loch fallen werden mit unserem Netflix Content in den nächsten Wochen - was soll ich sagen, die Welt ist düster und grausam und manchmal muss man einfach mal nachsehen, ob wenigstens ein paar der wirklich schlechten Menschen sowas wie Konsequenzen erleben müssen. Funktioniert meistens nicht und ist hier auch fragwürdig, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. ;-)

Ich habe also in kurzer Folge mehrere Dokus gesehen, die an sich alle in die ähnliche Kategorie fallen von "Menschen, die glauben, dass Regeln nur für andere gelten". Im nächsten Post dazu wird es noch ein wenig düsterer, weil wir da über Menschen sprechen, die eigentlich "Gutes tun" sollten und trotzdem keinerlei moralischen Kompass haben, aber hier kann man das schon auch betrachten.

Fangen wir mal mit Bitconned an, oder auch White Collar Crime ist kein Witz, auch wenn es um Krypto geht. Ja, inzwischen kann man überall nachlesen, dass 80% alle Krypto Schemes eigentlich Betrug sind, aber Hindsight ist ja 2020 und zu der Zeit, in der diese Leute mit ihrer Fake-App richtiges Geld abgezockt haben, konnte man offensichtlich noch auf einem Hype reiten. Ich kenne mich in Finanzweltdingen zu wenig aus, um berechtigterweise die Hoffnung haben zu können, dass sowas heute nicht mehr passieren würde, aber vielleicht hilft ja diese Doku dabei ein wenig gesunden Skeptizismus zu schüren, denn diese Menschen haben (großteilig) keinerlei Unrechtsbewusstsein, das ich irgendwie erkennen konnte. Das System erlaubt Korruption, warum also nicht korrupt sein, scheint so die Devise und das mit den Konsequenzen? Naja.

Wenn man also noch einen Grund braucht sehr sehr sehr vorsichtig zu sein, was Hypes und Geld angeht, hier findet man ihn.

Eintrag 2 im heutigen Post hat dann nichts mehr mit moderner Hype-Culture zu tun, sondern bedient sich der uralten Prämisse, dass Adel eben einfach nichtdaran glaubt, dass Gesetze, die für Bauern gelten, irgendwas mit ihnen zu tun haben. Und dieses Mindset scheint sich nicht abzuschalten, selbst wenn man keinen Thron und keine Krone mehr hat - rich people entitlement anyone?

An sich ist The King Who Never Was also eine Geschichte wie man sich aus Konsequenzen für seine Taten rausbluffen kann, wenn man nur genug Kohle und einen bekannten Namen hat - soweit so unüberraschend - aber den Twist, das aus diesem Fall eine ganze "Medizinbewegung" (ja, die "" sind sarkastisch gemeint^^) hervorgegangen ist, die Krebs und Trauma gleichsetzt und heutzutage immer noch erschreckend weitverbreitet ist, habe ich so nicht kommen sehen. Wer also diesen absurden Zusammenhang näher beleuchtet sehen möchte, sollte hier auch mal reinschauen.

Wenn man danach noch ein wenig Glauben an die Menschheit übrig hat, kann einem auch die Realität nicht mehr soviel anhaben.

01.03.2024

The Good, The Bad & The Funny: Die Versammlung

Unser Thema heute: 

Heute liefere ich endlich mal die supergeheime, Geheimüberraschung, über die ich schon mindestens 5x gesprochen habe - Die Versammlung wird 5 und hat endlich ein Cover, das mir auch gefällt. ;-) 

Außerdem sprechen wir wie auch schon beim letzten mal, über die schönen, nicht so schönen und witzigen Dinge, die zum Schreiben und Self-Publishing so dazugehören. 

Enjoy! :-)


TIMESTAMPS: 
00:00 Intro 
01:40 The Good - Neues Cover, neues Glück! 
10:30 The Bad - Genreverwirrungen 
16:50 The Funny - Papier ist geduldig 
23:03 Outro

26.02.2024

Workshop Talk Februar 2024 - etc Folge 150

Unser Thema heute:

Wir rekapitulieren wieder einmal wie das Schreibleben sich so in den letzten 4 Wochen gestaltet hat und haben dabei komplett ignoriert (oder schlicht vergessen ...), das wir ganz nebenbei auch die 150. Folge aufnehmen.

Statt uns also dabei zuzuhören, wie wir uns selber feiern, gibt es (nur) Überarbeitungen und große Pläne für Neuauflagen in 2024. ;-)

Enjoy!



23.02.2024

The Unbearable Weight of Massive Talent. Oder auch: Across the Meta-Verse

Es war wohl die Woche der Fehlenden Erwartungen, denn The Unbearable Weight of Massive Talent haben wir auch mehr oder minder nur gesehen, weil es sich gerade so ergab und ich hatte keinerlei Vorwissen, oder Erwartungen, außer der üblichen kulturellen Osmose.

Damit wir also ein wenig auf demselben Level sind, hier einfach mal der Trailer:


Ich habe eine überschaubare Menge an Beobachtungen zum Film beizutragen, aber immerhin nicht wenig genug, dass sich kein Blogpost lohnen würde - irgendwo muss der Content ja herkommen, nicht wahr?

It is a truth universally acknowledged, dass ein Schauspieler ab einem "gewissen Alter" nach Herausforderungen suchen muss, und Nicolas Cage gehört zu denen, die mit dem Alter definitv besser geworden sind - oder zumindest mehr in der Lage über sich selber zu lachen, was in meiner Welt absolut dasselbe ist.;-)

Aber ein ganzer Film, als quasi selbstironische Nabelschau zum Status seiner eigenen Karriere, ist dann doch etwas exzessiv, oder? Naja es geht, denn eigentlich ist es ja mehr oder minder nur ein Vorwand ein Buddy-Movie mit ein bisschen Action zu drehen und ein Nick Cage mit absoluter Selbstironie gepaart mit einem Pedro Pascal als anhimmelndem Fanboy ist an sich schon sehenswert für 2 Stunden. 

Und natürlich ist das Ganze eine wunderbare Meta-Studie, nicht nur weil sich Nick mit seinem jüngeren, nervigeren Ich über sich selbst unterhält, sondern auch weil wir quasi annehmen müssen, dass wir gerade der Entstehungsgeschichte des Films zusehen, der dann irgendwann intime in die Kinos kommt und seine Karriere rettet. Ob das jetzt so stimmt - oder ob die Karriere des echten Cage eigentlich gerettet werden musste - lassen wir mal dahingestellt sein.;-)

Viel Logik darf man jetz von der Plotgrundlage nicht unbedingt erwarten und auch die tiefe der Charakterdarstellung konzentriert sich hauptsächlich auf die beiden Jungs, die Familien usw. sind eher so Beiwerk, aber darum geht es ja eigentlich auch nicht. Die "irgendein Promi wird unfreiwillig con der CIA eingespannt" Geschichte war leicht abgenutzt, aber vielleicht ist auch das ein Meta-Kommentar, man kann es zumindest immer irgendwie behaupten.

Kurzum, manchmal war mir das alles ein wenig zu "drüber" (oder schon zu meta, wenn man so will), aber wenn man einfach einen lustigen Abend verbringen will, dann sollte man sich den Film auf jeden Fall geben. 4 von 5 Poolnudeln muss das schon wert sein.

19.02.2024

Diamond Hill. Oder auch: Nieder mit dem Plotdenken

Es war mal wieder Zeit ein Buch aus dem Regal zu ziehen, das schon viel zu lage da rumlag (und dann auch noch ausgeliehen war, Schande auf mich und meine Kuh...) und irgendwann zwischen den Jahren hatte ich einfach mal Lust auf ein Buch zu dem ich absolut gar nichts wusste und keinerlei Erwartungshaltungen hatte ...

Um euch die Sache also schonmal zu verderben, worum geht es in Diamond Hill, geschrieben von Kit Fan?

1987, Hong Kong. Trying to outrun his demons, a young man who calls himself Buddha returns to the bustling place of his birth. He moves into a small Buddhist nunnery in the crumbling neighbourhood of Diamond Hill, where planes landing at the nearby airport fly so close overhead that travellers can see into the rooms of those below.

As Buddha begins to care for the nuns and their neighbours, this pocket of the old city is vanishing. Even the fiery Iron Nun cannot prevent the frequent landslides that threaten the nunnery she fights for, and in the nearby shanty town, a faded film actress who calls herself Audrey Hepburn is hiding a deep secret and trying to survive with her teenage daughter who has a bigger fish to fry.

But no one arrives in Diamond Hill by accident, and Buddha's ties to this place run deeper than he is willing to admit.
Can he make peace with his past and survive in this disappearing city?

16.02.2024

Netflix für Frankophile: The Spiderman of Paris & The Billionaire, The Butler & The Boyfriend

Wir sind immer noch dabei meinen Feiertags-Medienmarathon aufzuholen und wie jedes Jahr hatte ich irgendwie das Bedürfnis dem TV-Overload von süßlich, kitschigen Weihnachtswerbungen und Filmen irgendwas entgegenzusetzen, um den gesunden Zynismus zu füttern. Und was das angeht, ist doch ein bisschen True Crime genau das Richtige - allerdings von der unblutigen Variante diesmal, sooo tief in das "Menschen sind Abschaum" Loch wollte ich mich dann doch nicht mal von der Merci-Werbung treiben lassen. ;-)

Bei The Spiderman of Paris sind wir allerdings erstmal in einer Geschichte, die der "Titelheld" gerne als ein modernes Robin Hood Märchen verstanden haben möchte, weil er ja nur Menschen bestohlen hat, die eh zuviel Geld haben.

Hätte er sich dabei auf Juweliergeschäfte, Banken, oder so etwas verlegt, hätte ich ihm vielleicht sogar zugestimmt, auch wenn der "und das Geld den Armen geben" Teil der Story irgendwie fehlt. (Ja, er hat seinen Obdachlosen-Buddy in teure Restaurants eingeladen von seinem Ertrag, aber vor allem hat er das Geld für sich selbst verpulvert, den großen Gönner sehe ich da weniger.) Da er aber in Pirvathäuser und Museen eingebrochen ist, ist mein mitleid für seine Haftstrafe arg limitiert, denn egal wie reich man ist, so eine Verletzung der Privatssphäre ist einfach traumatisch und im Museum nimmt er Kunstwerke der Allgemeinheit weg, um sie an seine Hehler zu verscherbeln...

Insgesamt also eher keine Anti-Helden-Story, aber die Aufarbeitung des Kunstraubs ist trotzdem spannend erzählt. ;-)

Wenn man allerdings tief in das Eat the Rich Anti-Kapitalismus-Loch eintauchen will, dann sollte man sich dringend mal The Billionaire, The Butler & The Boyfriend geben. Einfach nur - vielleicht in Kombi mit der FIFA Doku - um zu verstehen, dass die Superreichen in einer anderen Welt leben, in der es keine Regeln und kaum jemals Konsequenzen gibt. Interessanterweise stellt sich auch hier ein wenig die Opfer oder Täter Frage, denn zentral im Geschehen gehen wir mit der Frage um, wie/bis wann alte Menschen mit viel Geld und Einfluss über ihre eigenen Belange entscheiden sollten - und ob es ab einem gewissen Grad von Reichtum und Macht eigentlich überhaupt noch jemanden gibt, der ohne Eigeninteressen agiert.

Der ganze Skandal bewegt meine französischen Kollegen mehr, als mich zugegebenermaßen, weil ich mich schon für deutsche Politik kaum interessiere, von daher war ich am Ende einfach nur entsetzt darüber wie wenig glücklich Geld macht - man denk ja vielleicht noch immer irgendwie naiv, dass Menschen, die den Kapitalismus gewonnen haben, irgendwelche Freude im Leben haben müssten.

In jedem Fall eine interessant erzählte Geschichte, sollte man mal reinschauen.

09.02.2024

Listening to: White King. The Tragedy of Charles I.

So, knapp einen Monat später kann ich dann auch mal das eigentlich 1. Buch in der Stuart-Duologie nachliefern.

Es hat mir vor allem wieder mal gezeigt, dass die Königinnen oft die für mich spannenderen Themen behandeln, aber bevor wir dazu kommen, wourm geht es überhaupt in White King. Charles I, Traitor, Murderer, Martyr geschrieben von Leanda de Lisle, gesprochen von Graeme Malcolm?


Less than 40 years after the golden age of Elizabeth I, England was at war with itself. The bloody, devastating civil wars set family against family, friend against friend. At the head of this disintegrating kingdom was Charles I. His rule would change the face of the monarchy for ever. 

Charles I’s reign is one of the most dramatic in history, yet Charles the man remains elusive. Too often he is recalled as weak and stupid, his wife, Henrietta Maria, as spoilt and silly: the cause of his ruin. In this portrait - informed by newly disclosed manuscripts, including letters between the king and his queen - Leanda de Lisle uncovers a Charles I who was principled and brave but also fatally blinkered. He is revealed as a complex man who pays the price for bringing radical change; Henrietta Maria as a warrior queen and political player as impressive as any Tudor. Here too are the cousins who befriended and betrayed them: the peacocking Henry Holland, whose brother engineered the king’s fall; and the magnetic ‘last Boleyn girl’, Lucy Carlisle.

This is a tragic story for our times, of populist politicians and religious war, of a new media and the reshaping of nations, in which women vied with men for power. For Charles it ended on the scaffold. Condemned as a traitor and murderer, he was also heralded as a martyr: his reign destined to sow the seeds of democracy across Britain and the New World.

05.02.2024

Projekt Mini zu Maxi - eine Geschichte von 2 Kleidern

Ich brauchte zwischen den Jahren ein paar kleinere Projekte für den schnellen Erfolgserlebnis-Kick und nachdem es mir in meinem Nach-NaNo-Loch immerhin gelungen war die Maxi-Weste endlich mal fertigzunähen, die ich (glaube ich...) in 2022 irgendwann angefangen hatte, bot sich ein weiteres Nähprojekt an, wo ich die Maschine usw. grade schon rausgeholt hatte. ;-)

Auftritt eines weiteren Second-Hand-Kaufs, der nicht wirklich passte:

Ich mag Cordstoff (auch wenn er unter der Nähmaschine fusselt wie die Hölle^^) und bin ein wachsender Fan von Latzkleidern, aber dieses war a) zu kurz und b) zu eng für meinen Geschmack. Andererseits setzte ich in meinem Kopf schnell der Gedanke fest, warum es eigentlich keine langen, schwingenden Latzkleider gibt (zumindest nicht in den Läden, die ich kenne;-)?

Ab da war das Vorhaben relativ einfach geplant. Das Oberteil des Latzkleides passte soweit gut und 2,5m von einem Reststoff hatte ich auch noch rumliegen, ohne genaue Vorstellung was ich damit anfangen sollte. 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen quasi.

Den alten Rock durch den neuen zu ersetzen, war an sich auch simple, vor allem weil Cord sich unter der Maschine eigentlich ganz gut benimmt und der dunkelgrüne Baumwollbatist sich ganz gut "vorbügeln" ließ. Aber es waren für beide Stoffe jeweils doppelt gelegte Säume angezeigt, um das massive ausfransen der Stoffkanten einzudämmen und irgendwann hatte ich ein wenig Sorge, dass meine arme Maschine durch die doppelt und vierfach gelegten Schichten noch durchkommen würde... Mit sehr viel Geduld und Vorsicht konnten aber alle Nähte dann am Ende doch durchlaufen, auch wenn ich manchmal ein bisschen buchstäblich am Rad mitdrehen musste. ;-)

An Konstruktion kann ich ansonsten wenig erklären, aus dem grünen Stoff wurde nur ein langer Schlauch geformt und der dann in (einigermaßen...) gleichmäßigen Falten in das Oberteil eingepasst. Danach musste ich die Träger ein ganzes Stück kürzen, damit das Oberteil auch zu meinem verkürzten Oberkörper passt und als allerletzte Idee habe ich aus dem abgeschnittenen Röckchen noch lange Stoffstreifen geschnitten für eine hübsche Borte.

Diese Idee hatte gleich 3 Vorteile auf einmal: 1. Verbindet der Cordstoff-Streifen am Saum beide Kleidteile ein wenig besser, so dass es nicht mehr ganz so aussieht als hätte man einfach 2 unterschiedliche Kleider zusammengetackert ;-), 2. Konnte ich so bis auf einen winzigen Flicken allen Reststoff verwenden, was an sich schon ein schönes Gefühl ist und 3. Spart es mir Bügelarbeit.


Der Baumwollbatist knittert wie nichts gutes, aber da der Cord nach dem Waschen so schwer ist, zieht sich das ganze Kleid schön auf dem Bügel glatt und man muss fast nichts mehr tun. Definitiv ein Effekt, den ich im Hinterkopf behalten werde!


An der Schneiderpuppe sieht der Rock viel zu lang aus, aber die ist ja auch einen guten Kopf kleiner als ich - ein klein wenig kürzer hätte der Rock trotzdem sein dürfen, aber zumindest solange das Wetter nicht zu eklig ist, geht es schon noch für den Innenstadt-Gebrauch.;-)


02.02.2024

Spaß mit Statistik und meine Wunschliste für 2024!

Unser Thema heute: 

Wir werten mein Schreibjahr 2023 aus, einfach weil wir es können und versuchen dann mal ein paar Wünsche zu formulieren, um Ziele zu vermeiden. ;-) 

 Enjoy! 

 


TIMESTAMPS 
00:00 Intro 
01:45 Spaß mit Statistik 2023 
07:23 Mein Problem mit Zielen 
11:22 Meine Wunschliste für 2024 
20:45 Outro

29.01.2024

Workshop Talk Januar 2024 - etc Folge 149

Unser Thema heute:

Wir starten mal mit ein paar alten und neuen Impulsen ins neue Jahr und sprechen über Recherche in der eigenen Geschichte, was man von und seit alten Projekten gelernt hat, wann es einfach notwendig sein kann Dinge über den eigenen Arbeitsprozess einfach zu akzeptieren und wann man seine Herangehensweise an Dinge auch mal umwerfen muss. ;-)

Enjoy!



26.01.2024

Netflix für Verschwörungsfreunde: FIFA Uncovered & Who killed Jill Dando?

Wie immer im Januar/Februar haben wir vor allem noch einen ganzen Medien-Marathon aufzuholen von allen Dingen, die ich so "mitgenommen" habe, während ich quasi im perpetuellen Futterkoma zwischen den Feiertagen auf dem Sofa lag.

So auch diese beiden Dokus, von denen ich allerdings die erste tatsächlich ausnahmsweise eher gesehen habe, weil der Ehemann ein Interesse daran äußerte - und unser Geschmack was Filme und noch mehr Dokus angeht, ist so schwierig übereinander zu bringen, dass man sich über jedes gemeinsame Häkchen freuen sollte. ;-) Dabei interessiert mich Fußball an sich gar nicht mal so, aber hier ging es ja auch nicht um Sport, sondern um Korruption und Kriminalität, daher passt das mit dem True Crime Doppelpack hervorragend.

Man sollte die Doku vielleicht auslassen, wenn man a) noch ein wenig Glauben an die Menschheit behalten will, oder b) sich seine naive Realitätsverdrängung weiter leisten möchte, dass sportliche Großveranstaltungen unpolitisch sind, aber für alle anderen sollte es eine interessante Erfahrung sein.

In der zweiten Doku Who killed Jill Dando? befinden wir uns dann wieder im traditionelleren True Crime, hier kommt nur ein wenig Internationalität dazu, weil es um eine (zumindest in GB) hochbekannte Person geht und zwischendurch dann auch mal hoch politische Verschwörungen ins Spiel kommen.

Ich kannte den Fall tatsächlich schon aus The Casual Criminalist und war daher mit den Eckdaten vertraut - aber selbst dann ist es trotzdem immer ein Gewinn, wenn man zu der Erzählung auch Gesichter packen kann und hier hat sich (soweit ich das sehe) niemand dem Interview entzogen, weder die Ermittler, noch die Verdächtigen. Ausnahmsweise sind die Verschwörungstheorien und die Disskussion über Fehler in den Ermittlungen (bzw. police railroading) auch weit deatilierter, als das eigentliche Verbrechen, das nicht sonderlich grausam war, auch wenn das merkwürdig klingt. Aber bei True Crime ist das schon ein Punkt, den man als Empfehlung anfügen kann. Mehr CSI, weniger Saw und so weiter - falls das für eure Auswahl relevant ist. ;-)

22.01.2024

Hands of Time. Oder auch: Hooray for special interest history!

Manchmal kaufe ich ja Bücher hauptsächlich nach dem Cover und dieses hier gehört dazu - es sieht einfach sehr schön aus und ich ärgere mich unsagbar darüber, dass man uns um Selfpublishing keinen Goldfolien-Druck gönnt. Was man damit alles machen könnte ... ;-)

Bevor wir aber in dieses special interest Thema abdriften, worum geht es in Hands of Time: A Watchmaker's History of Time geschrieben von Rebecca Struthers?


In Hands of Time, watchmaker and historian Rebecca Struthers welcomes us into the hidden world of watchmaking, and to a history of time that spans centuries and continents.

The invention of timepieces was more significant for human culture than the printing press, or even the wheel. They have travelled the world with us, from the depths of the oceans to the summit of Everest, and even to the Moon. They regulate our daily lives and have sculpted the social and economic development of society in surprising and dramatic ways.

From her workshop bench, Rebecca explores the ways in which timekeeping has indelibly shaped our attitudes to work, leisure, trade, politics, exploration and mortality, and introduces us to some extraordinary devices, each with their own story to tell.
Hands of Time is an intricate exploration of the history, science, philosophy, and craft of timekeeping.

19.01.2024

Veggie-Kochstudio: Spätzlepfanne mit Spinat und karamelisierter Birne

Ich erzählte letztlich was es bei uns zum Weihnachtsessen gab und musste mit Erstaunen feststellen, dass Spätzle mit Birne und (veggie) Speck kein allgemein bekanntes Rezept ist. Vielleicht habe ich mich davon fehlleiten lassen, dass Hello Fresh das unter "Traditionsrezepte" führt, aber andererseits sind die Alpen ja nicht gerade um die Ecke, also erzähle ich dem einen, oder der anderen jetzt vielleicht tatsächlich was Neues. ;-)

Außerdem hatten wir einfach lange keinen Kochstudio-Post mehr, also los!


Zutaten: (für 4-6 Personen - Weihnachtsessen halt...)

600g Spätzle (wir nehmen die frischen aus der Kühltheke)
2 Birnen
2 weiße Zwiebeln
250ml Kochsahne oder Creme Fine
150g (veggie) Speckwürfel
200g Babyspinat (frisch)
Petersilie & Schnittlauch (frisch oder getrocknet)
100g Raspelgouda
1 Packung Parmesan gehobelt
Salz & Pfeffer, Zucker, Margarine für die Pfanne, Weißwein (optional) oder Wasser

Zubereitung:

Erstmal werden die Zwiebeln und Birnen in mundgerechte Stücke geschnitten und dann in der Pfanne angebraten. Ein bisschen Zucker drüber zum karamelisieren und dann mit Wasser/Weißwein und der Kochsahne ablöschen. Nach und nach den Babyspinat unterrühren.

Dann kommt es darauf an welche Spätzle man gekauft hat - wir nehmen die frischen, weil man die eigentlich nicht wirklich kochen muss, daher kommen die jetzt aus der Packung direkt mit in die Pfanne und dürfen in der Flüssigkeit heiß werden. Wenn ihr getrocknete Nudeln habt, müsst ihr die natürlich vorher kochen.

Ganz zum Schluss kommen der Gouda und eine Prise von dem Parmesan in die Sauce, damit sie ein wenig andickt und dann wird das Ganze nur noch mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Wer mag, kann noch ein wenig geräuchtes Paprikagewürz dazutun,  aber das ist eine persönliche Präferenz. ;-)

Die Speckwürfel brate ich kurz in einer seperaten Pfanne (oder 2, wenn es echten und veggie gibt;-) an, damit er super kross wird, aber kann man natürlich auch lassen und das mit den Zwiebeln zusammen anbraten.

Den Rest des Parmesans streut man dann noch über die Teller und schon fertig. Lecker, einfach, schnell, what is not to like?

Guten Appetit! :-)

15.01.2024

Bonusfolge: Moderne Neuerzählungen (Sherlock Holmes) - etc Folge 148

Unser Thema heute:

In der Bonusfolge Januar beschäftigen wir uns traditionell mit Film, Fernsehen und anderen Schreib-Verwandten Themen und heute mit modernen Neuerzählungen historischer Stoffe am Beispiel von Sherlock Holmes. Und ausnahmsweise sind wir sogar mega-vorbereitet, haben beide nochmal alte Sherlock Geschichten gelesen, zwei moderne Serien (zumindest testweise) gesehen und das ganze noch mit ein paar anderen verwandten Adaptionen (ich sage nur RDJ und Neil Gaiman) garniert.

Rausgekommen ist eine Folge, in der wir vor allem darüber reden welche Elemente (haha) Elementary und BBCs Sherlock von Conan Doyle übernehmen, was ihnen wichtig war, was sie verändert haben und wie sich neue Technik unweigerlich auf Ermittlungsgeschichten auswirkt - und am Ende kommt dabei hoffentlich was heraus, das auch anderen hilft, die immer schonmal ein Reimagening schreiben wollten, auch wenn es nicht um Sherlock gehen muss. ;-)

Enjoy!



12.01.2024

The Fall of the House of Usher. Oder auch: Big Pharma, but make it gothic.

Ich bin ja noch unser Halloween/November Programm für letztes Jahr schuldig - wenn mir jemand sagt, dass der Typ von Hill House und Midnight Mass (ja, Bly Manor müssen wir noch kuken;-) eine Poe Adaption gemacht hat, hüpft mein kleiner, innerer Literaturwissenschaftler ja vor Freude im Kreis.

 Bevor ich jetzt aber ein wenig fangirle über gut durchdachte Neuerzählungen - anhand von nicht so toll inzenierter Oper ... - worum geht es erstmal in House of Usher?


08.01.2024

Listening to: Henrietta Maria - Conspirator, Warrior, Phoenix Queen

Ich versuche gerade wieder mich davon abzuhalten ausschließlich Sachbücher zu lesen - der Jahresendstress machte es sehr verlockend ;-) - aber bei diesem Buch konnte ich mir die Ausrede erlauben, dass es quasi Recherche ist, auch wenn die gute Henrietta nur im Prolog von Teil 1 vom #WiP kurz vorkommt.

Aber die Religionskriege und ihre Auswirkugen spielen hier natürlich schon eine tragende Rolle, aber bevor wir dazu kommen, worum geht es überhaupt in Henrietta Maria. Conspirator, Warrior, Phoenix Queen geschrieben von Leanda de Lisle, gesprochen von Daphne Kouma?

A myth-busting biography of Henrietta Maria, wife of Charles I, which retells the dramatic story of the civil war from her perspective.

Henrietta Maria is the most reviled consort to have worn the crown of Britain's Three Kingdoms. Condemned as that 'Popish brat of France', a 'notorious whore' and traitor, she remains in popular memory the wife who wore the breeches and turned her husband Catholic—so causing a civil war—and a cruel and bigoted mother.

Leanda de Lisle's White King was hailed as 'the definitive modern biography about Charles I' (Observer). Here she considers Henrietta Maria's point of view, unpicking the myths to reveal a very different queen. We meet a new bride who enjoyed annoying her uptight husband, a leader of fashion in clothes and cultural matters, an innovative builder and gardener and an advocate of the female voice in public affairs. No bigot, her closest friends included 'Puritans' as well as Catholics, and she led the anti-Spanish faction at court linked to the Protestant cause in the Thirty Years War. When civil war came, the strategic planning and fundraising of his 'She Generalissimo' proved crucial to Charles's campaign.

The story takes us to courts across Europe, and looks at the fate of Henrietta Maria's mother and her sisters, who also faced civil wars. Her estrangement from her son Henry is explained, and the image of the Restoration queen as an irrelevant crone is replaced with Henrietta Maria as an influential 'phoenix queen', presiding over a court with 'more mirth' even than that of the Merry Monarch, Charles II.

It is time to look again at this despised queen and judge if she is not in fact one of our most remarkable.

05.01.2024

New Year Booktag 2024 - ein gemütlicher Jahresanfangsplausch

Unser Thema heute: 

Frisch zurück aus der Fresskoma-Pause machen wir heute mal was entspanntes und reden über ein paar Bücher und andere Pläne für 2024 - unter anderem, warum man Freude evtl. nicht in Statistik verwandeln sollte (es sei denn Statistik ist eure Freude, kein Kinkshaming und so...;-). 

Enjoy! 


 

TIMESTAMPS 
00:00 Intro 
01:40 Planst du mehr zu lesen, oder weniger?
04:45 Welche 5 Bücher hast du im letzten Jahr nicht gelesen und willst das dringend nachholen?
11:40 Welches Buch, das du schon ewig hast, willst du endlich lesen?
14:20 3 Allgemeine Vorsätze fürs Neue Jahr?
19:50 2024 in einem Wort?